Empowering Media Literacy:
Spielend Medienkompetenz stärken
Medienkompetenz ist eine Schlüsselkompetenz des 21. Jahrhunderts!

Foto: Nikolas Hagele
Im Projekt „Empowering Media Literacy“ (EML) entwickelt das tim zusammen mit der Medienstelle Augsburg (MSA) des JFF – Institut für Medienpädagogik ein Smartphone-Spiel. Ziel ist es, die Medienkompetenz von Fachkräften der Jugendarbeit und damit letztlich auch von fluchterfahrenen Jugendlichen zu entwickeln, zu stärken und zu erweitern.
Medienarbeit eignet sich besonders gut für die praktische Arbeit mit jungen Geflüchteten. Das Smartphone ist oft essenzieller Begleiter auf der Flucht. Damit werden Kontakte zu der Familie gehalten oder Bilder und Informationen ausgetauscht. Im Aufnahmeland hilft es bei der ersten Orientierung. Das Projekt EML baut bewusst auf die alltägliche Verfügbarkeit des Smartphones: ausgestattet mit Kamera, Mikrofon und Touchscreen stellt es ein niederschwelliges und zugleich vielseitig einsetzbares Medium dar. Der kompetente Umgang damit schafft neue Räume des Erzählens über Themen wie Heimat oder Identität.
Sozialpädagogische Fachkräfte, Lehrpersonen, Ehrenamtliche können an die alltägliche Nutzung des Smartphones anknüpfen. Als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der Arbeit mit geflüchteten Jugendlichen sind sie mit deren Lebensrealität, ihren Potenzialen und Herausforderungen bestens vertraut. Im Austausch mit Fachleuten aus der Medienpädagogik und Game-Entwicklung bringen sie in „Empowering Media Literacy“ ihre Expertise aktiv in die Konzeption eines Smartphone-Spiels ein. Sie erlernen, wie sich Medienkompetenz niederschwellig vermitteln und für unterschiedliche Arbeitsfelder zugänglich machen lässt.
Fachkräfte wie Jugendliche erfahren über einen spielerischen Zugang, wie sich Medien selbstbestimmt und reflektiert nutzen lassen. Sie lernen, Medientechniken und Gestaltungsformen wie Storytelling, Design, Musik, Sound und weitere digitale Möglichkeiten kreativ und produktiv für eigene Anliegen einzusetzen. Insbesondere Jugendliche werden durch das Spiel in der Wahrnehmung eigener Kompetenzen und Bedürfnisse, Ideen und Wünsche unterstützt. Sie erleben sich dabei als handlungsfähig. Im Idealfall bietet das Spiel ihnen einen Raum, in dem sie sich sicher fühlen, neu orientieren und stabilisieren können.
Das tim versteht sich als ein „Laboratorium der Zukunft“, das sich in den Dienst einer gerechten Gesellschaft stellt. Deshalb werden gesellschaftspolitische Fragen im Zusammenhang mit Flucht, Migration, soziale Umbrüche oder Carearbeit nicht lediglich im Sinne des erinnernden „Bewahrens“ musealisiert, sondern aktiv in die Gegenwart geholt und in die Zukunft gedacht. Denn Industriegeschichte war und ist immer auch Gesellschaftsgeschichte und Mediengeschichte, das zeigt der Blick in die Vergangenheit: So standen z.B. die ersten Telefone in Augsburg in den Textilfabriken! Mit dem Projekt „Empowering Media Literacy“ verfolgt das tim konsequent den Weg, seine Vernetzung voranzutreiben, die junge Generation zu befähigen, zu stärken und damit Verantwortung für die lokale Gemeinschaft wahrzunehmen.
Das Projekt Empowering Media Literacy ist Teil des Projektverbundes DIWA 4.0, der aus dem Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) der EU gefördert und vom Büro für gesellschaftliche Integration der Stadt Augsburg koordiniert wird. Es hat eine Laufzeit vom 30.06.2024 bis 30.05.2027.
Projektleitung und Kontakt:
Staatliches Textil- und Industriemuseum Augsburg (tim)
Christiane Lembert-Dobler
christiane.lembert-dobler@timbayern.de
+49 162 103 8722
Martina Reutter
martina.reutter@timbayern.de
+49 162 103 8918
